Die Geburt unserer Röslein
Wie ich es schon erahnt hatte, dass mein kleiner Quatsch sich eventuell nach dem Vollmond richtet und sich nicht an den offiziellen Geburtstermin hält, sank am Samstag im Laufe des Tages Doon*chens Temperatur mehr und mehr und unterschritt gegen abend die 37 °C -Marke, woraufhin ich meine Co-Hebammen Kerstin und Mandy unterrichtete, dass es wohl in absehbarer Zeit losgehen würde.
Mandy machte sich dann gleich auf die Socken und traf gegen 21.30 Uhr bei uns ein.
Kerstin wollte direkt an folgenden Tag zeitnah losfahren (immerhin hattte sie eine Strecke von 500 km vor sich, die nicht wirklich zu nächtlichen Stunden und ohne vorher eine Mütze voll Schlaf gnommen zu haben, einfach zu fahren ist) und bat mich Doon*chen auszurichten, dass diese doch bitte noch warten soll, bis sie eintrifft
Mandy und ich stellten uns derweil auf eine lange Nacht ein und tranken entsprechend ausreichend Kaffee.
Die folgende Nacht verlief dann schon etwas unruhig !!!
Schweres Atmen, begleitet von permanenten Wechsel der Ruheplätze und , im Gegnzug, wieder tiefenentspanntes Schlafen, liessen uns nicht mehr wirklich zur Ruhe kommen.
Nachdem wir gegen 3 Uhr mogens dann alle drei (Mandy, Dooni & ich) auf dem Sofa gelandet waren, liess Doon*chen uns auch noch für ein paar Stündchen eine Mütze voll Schlaf erhaschen.
Der Sonntag verlief dann genauo wie die vorangegangene Nacht ... schweres Atmen, Unuhe, ständiger Platzwechsel und immer wieder lange und entspannte Schlafphasen.
Um kurz or 18 Uhr traf dann Kerstin ein. Sie wurde von unserer kleinen werdenden Mama stürmisch begrüsst und ... siehe da ... kaum 10 Minuten später, ging Fruchtwasser ab
.... die Austreibungsphase begann.
Nun zogen wir uns ins Welpenzimmer zurück und Doon*chen hatte die ersten leichten Wehen.
Aber irgendwie wollte sie nicht wirklich in der Wurfkiste bleiben und versuchte ständig diese zu verlassen.
Also liessen wir sie die im Welpenzimmer stehende Transpotbox aufsuchen , die auch gleich mal ordentlich zerwühlt wurde ... war aber scheinbar auch nicht der richtige Ort war.
Zwischenzeitlich gaben wir Ihr homöopathisch einen kleinen Anstoß, da die Wehen wohl da, aber noch nicht, wie für diese Phase notwendig, ausreichend vorhanden waren.
OK ... dann setzen wir uns halt noch ein bisschen raus auf die Terrasse, wo ein bequemes Hundebet
steht .... auch nicht ok !!!
Zurück ins Welpenzimmer ... passte auch nicht !!!
Nein ... nun wollte sie ins Wohnzimmer !!!
Und kaum auf dem dortigen großen Hundebett Platz genommen, setzten die Presswehen ein un um 21. 11 Uhr erblickte der erste Welpe, ein Mädchen mit 450 gr. das Licht der Welt!
Dooni hatte ganz schön zu tun und quiekte ein paar Mal, da ja der erste Welpe erst den Geburtsweg freimachen und dehnen muss ... aber sie war sehr tapfer und hat das ganz prima gemacht !!!
Mein kleiner Quatsch war wohl nicht einverstanden mir dem Ort MEINER Wahl zur Geburt ihres ersten Kindes ! *lach*
Nun wechselten wir zurück in die Wurfkiste, wo sie die Kleine erstmal gründlich reinigte und ich das Abnabeln übernahm, da sie mit dem Verpeisen der glibrigen Nachgeburt zu sehr beschäftigt war.
Nun war der Weg für die anderen frei und Doon*chen legte ein Tempo vor, dass Kerstin, Mandy und mich ganz schön forderte !
Innerhalb der nächsten 5o Minuten kamen vier weitere Welpen :
21.18 Uhr: 2.Hündin, 416 gr.
Nun übernahm sie auch das Abnabeln und alles Weitere und zeigte uns, wie instinktsicher und souverän sie das kann !!!
21.30 Uhr: 3. Hündin, 500 gr.
21.42Uhr: 1. Rüde Nr., 400 gr.
21.59 Uhr: 2. Rüde 460 gr.
Puuuh ... wir Co-Hebammen kamen ganz schon ins Schwitzen ...
und Doon*chen meiserte das alles ruhig und gelassen, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht hätte !
Eine weitere halbe Stunde später folgte um 22.23 Uhr ein weiterer dritter Rüde mit 460 gr.
Nun legte meine kleine Mami ein kurze Pause ein und entspannte sich ein wenig .
Und auch wir konnten ein wenig Luft holen.
Um 23.23 Uhr kam dann Rüde Nr. 4 mit 430 gr, dicht gefolgt von Rüde Nr. 5 mit 390 gr. Um 23.35 Uhr!
Deutlich erkennbar und auch mit Kerstins mitgebrachten Doppler (ein Gerät, mit dem man den Herzschlag der im Uterus befindlichen Welpen hören kann) hörbar, sahen wir, dass sich auf jeden Fall noch ein Welpe in Doon*chens Bauch befand.
Dooni putze derweil ausgiebig ihre 8 Kinderlein und schlief nun ein wenig, während dessen sie immer wieder leichte Wehen hatte.
Aber irgendwie ging nun nichts mehr voran.
Wir versuchten mit homöopathischen Mitteln den weiteren Geburtvorgang wieder ein wenig anzukurbeln, was aber nur mäßig funktionierte
Nach 2 Stunden verabreichte ich Doon*chen eine Oxitocinspritze, die die Geburt nun schneller vorantreiben sollte.
Die Wehen wurden nun auch wieder etwas stärker. Aber es dauerte trotzdem noch weitere 1 ,5 Stunden, bis das letzte Mädchen zur Welt kam ... leider leblos.
Ich fing direkt an sie abzusaugen, zu beatmen und das kleine Herzchen zu massieren und mit dem Doppler konnten wir noch einen ganz geringen Herzschlag hören .
Aber all meine Mühen waren umsonst und nach 5 Minuten stoppte ich meine Wiederbelebungsversuche und lies die kleine Seele in Ruhe ziehen.
Die Strapazen der vorangegangen Gburt ihrer Geschwistern waren wohl zuviel für den kleinen Körper und kurz vor ihrer Ankunft in dieser Welt versagten ihre Kräfte.
Run free, mein kleiner Engel ... Deine Uroma Alma hat dich da oben ganz bestimmt liebevoll in Empfang genommen.
Ich tastete nun Doon*chens Bauch ab und konnte keinen weiteren Welpen mehr spüren.
Wir hatten es geschafft ... Unser 8 “Röslein” waren da ... kräftig und munter !!!